26.05.2008

There's a tale that must be told (2)

Da die Zeit für den Sommerurlaub näher rückte und ich nur wenig Geld hatte, beschloss ich, den Urlaub aus meinen Pokergewinnen zu finanzieren. Auf diese Weise erfuhren meine Eltern zum ersten Mal, dass ich um Geld spielte und die nächsten Wochen waren wirklich schwierig. Typischer Dialog:

Besorgter Elternteil (BE): Na, was macht das Pokern?
Hero: Ja, läuft gut.
BE: Wieviel Geld hast du jetzt?
Hero: $2000.
BE: Dann lass dir schnell alles auszahlen, bevor du alles verlierst.
Hero: Keine Sorge, da pass ich schon auf.
BE: Ich glaub sowieso nicht, dass das mit dem Auszahlen einfach so klappt. Ich glaub das erst, wenn das Geld da ist.

Meine Freundin war auch ziemlich skeptisch, was das Auszahlen anging, aber als ich dann Mitte Juni die Hälfte meiner Bankroll auscashte und das Geld nach wenigen Tagen auf dem Konto erschien (nachdem ich jeden Tag aufgeregt zum Automaten gerannt war), hatte ich die Bedenken ausgeräumt und die "Spielsucht-Schulden-Auszahl-Gespräche" wurden immer seltener. Wenige Tage nach der Auszahlung gewann ich übrigens ein MTT für etwas über $900, wodurch mir der Abstieg auf NL50 erpart blieb.

Nach dem Urlaub ging es also weiter mit 4-tabling NL100, inzwischen hatte ich auch etwas über BRM gelesen und wartete deshalb mit meinen ersten Shots auf NL200 bis ich 20 BuyIns hatte. Im Herbst hatte ich jedoch so langsam die Nase voll von der lahmen Software und den mäßigen Boni und begann nach einem Anbieter mit Rakeback zu suchen. Meine Wahl fiel auf Full Tilt Poker, ich wechselte also im September 2007 mit dem größten Teil meiner Bankroll dorthin.

Auf Full Tilt spielte ich direkt NL200 FR und NL100 SH, kam mit beidem aber nicht gut zurecht. Auch die $50-SNGs, die ich auf Everest gespielt hatte, wurden auf Full Tilt zum Verlustgeschäft. Zwischenzeitlich hatte ich von den $2k, die ich eingezahlt hatte, nur noch etwas über $400 auf dem Konto. Wieder einmal rettete mich ein MTT-Sieg von fast $2k, ich hatte wieder eine Bankroll, mit der ich NL100 spielen konnte. Die nächsten Monate liefen ziemlich zäh, aber nach und nach machte ich Gewinn und Ende Oktober spielte ich wieder NL200. Nachdem ich noch einmal $3.5k ausgecasht hatte, beendete ich das Jahr 2007 dank einer weiteren sehr guten MTT-Platzierung mit einer Bankroll von $6k.

Seit Januar läuft also nun mein "Projekt €20k", ich spiele fast nur NL200 FR und cashe regelmäßig aus. Der Februar war mit -$2k mein erster und einziger Verlustmonat und im Endeffekt spielte ich dadurch 60k Hände break-even. Das positive Resultat dieses Downswings war, dass ich mich wieder intensiver mit der Theorie und meinem eigenen Spiel beschäftigte und seitdem besseres Poker spiele. Die Verluste konnte ich bereits im März ausgleichen, seitdem geht es wieder aufwärts und ich bin auf dem besten Weg, mein Jahresziel vorzeitig zu erreichen.

24.05.2008

There's a tale that must be told

Eines schönen Tages im Dezember 2006 kamen wir in einem Gespräch an der Uni auf das Thema Poker. Ich hatte noch nie Poker gespielt, es aber schon länger lernen wollen. Dass so ein Pokerblatt aus 5 Karten besteht und welche Hand welche schlägt, das war mir zwar einigermaßen bekannt, aber das Prinzip mit den Wett- und Tauschrunden (ja, ich hatte 5-Card-Draw im Kopf) war mir ein Rätsel. Als ich wenige Tage darauf dann das erste mal Poker im Fernsehen sah, war die Verwirrung perfekt, warum zur Hölle spielten die alle nur mit 2 Karten?

Spontan entschloss ich mich, mir eine Pokersoftware im Internet herunterzuladen und stieß dabei auf Everest Poker. Nach ein paar Tagen Playmoney-Gedaddel erstellte ich mir dann ein Benutzerkonto, damit mein Spielgeldkonto nicht immer wieder gelöscht wurde. Natürlich schwor ich mir, niemals Geld einzuzahlen, da konnte man schließlich nur verlieren. Die nächsten Monate spielte ich also um Spielgeld, stieß beim Surfen auf das Poker-Institut und lernte dort die Grundlagen des Spiels.

Irgendwann entdeckte ich die beinahe schon legendären Shasta-Tische: Limit Holdem SNGs mit $0.10 Preispool. Zum Glück durfte man diese damals noch unbegrenzt nutzen und nicht wie heute nur einen Monat. Playmoney war sowieso langweilig geworden, also verbrachte ich nun meine Freizeit damit, den Shasta-Tischen aufzulauern (es gab noch keine Wartelisten) und mir durch wildes Klicken einen Platz zu sichern. So baute ich mir mehrmals mühsam eine Bankroll von einigen Cents auf, die ich dann am kleinstmöglichen Cashgame-Tisch verdonkte (mit einer Bankroll von $0.40 NL2 zu spielen ist definitiv keine gute Idee). Ja, ich gebe es hier öffentlich zu, ich war schon drei- bis viermal broke und jedesmal war ich der Verzweiflung nahe, schließlich dauerte es scheinbar ewig, bis sich durch die Shasta-Turniere wieder ein paar Cent ansammelten. Besonders schmerzhaft war der letzte Verlust meiner gesamten Roll, denn ich schaffte es, mich an einem Abend bis auf atemberaubende $3 hochzuspielen und alles wieder zu verlieren.

Nach einigen Tagen Lifetilt (wegen $3, lol) beschloss ich dann, mit den gewonnenen Cents SNGs zu spielen. Ich legte mir eine Art "Bankroll-Management" zurecht und fing an, Buch über meine Gewinne zu führen. Diese Umstellung läutete die Wende ein, ich hatte eine Bankroll von einigen $ und riskierte nicht mehr, an einem einzigen Tisch alles zu verlieren. Ich machte entgegen aller guten Vorsätze eine Einzahlung von $10, um einen Bonus freispielen zu können und pushte meine Bankroll innerhalb von einem Monat mit SNGs und Cashgame NL2 auf $100. Ende März 2007 stieg ich mit diesen $100 dann auf NL10 auf, 10 BuyIns sollten ja reichen, dachte ich mir.

Die Quittung bekam ich prompt und verlor fast die Hälfte meines Geldes in den ersten 10 Tagen des nächsten Monats. Auf die Idee, dass 10 BuyIns vielleicht doch nicht reichten, kam ich nicht. Ich stieg wieder ab auf NL2, spielte weiterhin parallel auch SNGs und knackte noch am Ende des Monats die $500-Marke. Im Mai spielte ich schon zum ersten Mal NL100, natürlich mit 10 BuyIns, wie sollte es auch anders sein.

Fortsetzung folgt...

23.05.2008

Ich schenk dir ein Paar Schuhe aus Beton...

...oder doch lieber ein T-Shirt!?
Vorhin habe ich die deutsche Profi-Spielerin Chris Klecz in einem $50-MTT gebustet, als Prämie gab es das Buy-In zurück und zusätzlich schickt mir Full Tilt jetzt ein "special T-Shirt". Ansonsten habe ich nichts gerissen in dem Turnier, aber so ein T-Shirt ist doch auch was Feines. Hier die Hand:

Full Tilt Poker, NL Hold'em Tournament, $15,000 Guarantee, 50/100 Blinds, 9 Players
LeggoPoker.com - Hand History Converter

SB: 7,240
Chris Klecz: 1,205
UTG: 8,355
UTG+1: 3,015
UTG+2: 2,860
MP1: 7,470
Hero (MP2): 1,420
CO: 3,250
BTN: 2,080

Pre-Flop: (150) 3 3 dealt to Hero (MP2)
4 folds,
Hero raises to 1,420 and is All-In, 3 folds, Chris Klecz calls 1,105 and is All-In

Flop: (2,460) 4 Q 4 (2 Players - 1 is All-In)

Turn: (2,460) 3 (2 Players - 1 is All-In)

River: (2,460) 6 (2 Players - 1 is All-In)

Results: 2,460 Pot
Chris Klecz showed A K (a flush, Ace high) and LOST (-1,205 NET)
Hero showed 3 3 (a full house, Threes full of Fours) and WON 2,460 (+1,255 NET)

20.05.2008

Oh, and I can't get enough of that

Eigentlich wollte ich ja noch keine Hände posten, aber diese hier von gestern kann ich euch einfach nicht vorenthalten.

Full Tilt Poker, $1/$2 NL Hold'em Cash Game, 9 Players
LeggoPoker.com - Hand History Converter

BTN: $400
SB: $96.60
BB: $200
UTG: $189
UTG+1: $419.50
UTG+2: $392.30
MP1: $157.35
MP2: $261.10
Hero (CO): $793.05

Pre-Flop: 6 6 dealt to Hero (CO)
2 folds,
UTG+2 raises to $7, 2 folds, Hero calls $7, 3 folds

Flop: ($17) 3 6 6 (2 Players)
UTG+2 checks,
Hero bets $12, UTG+2 calls $12

Turn: ($41) 8 (2 Players)
UTG+2 bets $30, Hero raises to $90, UTG+2 raises to $230, Hero raises to $476, UTG+2 calls $143.30 and is All-In

River: ($787.60) T (2 Players - 1 is All-In)

Results: $787.60 Pot ($3 Rake)
UTG+2 showed 8 8 (a full house, Eights full of Sixes) and LOST (-$392.30 NET)
Hero showed 6 6 (four of a kind, Sixes) and WON $784.60 (+$392.30 NET)

So ein deepstacked Cooler ist einfach unbezahlbar.

18.05.2008

I got a rock'n'roll life

So, zweiter Versuch. Vielleicht mal ein bisschen was zu mir: Ich bin 23 Jahre alt, Student und spiele seit Dezember 2006 Poker.
Derzeit spiele ich NL200 FR auf FullTilt und habe mir vorgenommen, mich Mitte diesen Jahres auf NL400 zu etablieren. Ein paar Sessions habe ich dort schon gespielt, allerdings noch nicht mit durchschlagendem Erfolg. Die nächsten Shots stehen an, wenn meine Bankroll wieder bei $10k ist.
Meine weiteren Ziele im Bezug auf Poker sind zum Einen (natürlich) die ständige Verbesserung meines Spiels und zum Anderen ein Jahresgewinn von €20k (Man beachte: €, nicht $). Um das zu erreichen habe ich mir Anfang des Jahres vorgenommen, jeden Monat $3k auszucashen, dank der Bitch von Wechselkurs werden daraus allerdings von Monat zu Monat weniger Euros ;-). Derzeit liege ich aber noch gut im Plan und bin optimistisch, dass ich die €20k-Marke schaffe.
Ja, und zu guter letzt möchte ich ab Juni regelmäßig hier von meinen Fortschritten berichten und hoffe natürlich, dass sich der ein oder andere Stammleser findet. Bis dahin werde ich hier vielleicht noch ein paar Posts über meine bisherige Laufbahn bringen. Über Feedback von euch würde ich mich natürlich auch sehr freuen, also scheut euch nicht, ab und zu einen Kommentar zu hinterlassen.
Genug für heute, soll ja kein Buch werden...

17.05.2008

Morning has broken

Wie fängt man eigentlich so ein Blog an? Mein erster Post und ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Na, jetzt hab ich den Start schon mal ordentlich versemmelt, mal sehen, ob das im zweiten Post besser wird.