21.03.2009

Ich hab keine Lust! Ich hab keine Lust!

Ich bin echt unmotiviert und spiele deshalb nicht nur wenig sondern auch ziemlich unkonzentiert. In drei Tagen fliege ich in den Urlaub und habe dadurch genug andere Sachen zu erledigen. Wenn ich dann doch ein bisschen spiele, geht es abwechselnd steil auf- und abwärts:



Was soll's, dieser Monat wird wohl kein großartiger Erfolg mehr werden. Ich lass mich mal überraschen, was die letzten Tage noch so bringen. Nach dem Urlaub bin ich dann bestimmt wieder etwas frischer und motivierter und kann wieder richtig durchstarten.

10.03.2009

Some want to kiss some want to kick you

Oh Mann, ich hab schon wieder so einen Hals! NL100 tiltet mich ohne Ende. Jeder Asi trifft seinen Runner-Runner gegen mich und ich kann nicht mal eine ganz normale Winning-Session spielen. Gestern hatte ich einen Typen am Tisch, der 72/60 gespielt hat mit 40% 3bet. Erst verdreifacht er gegen mein AK und JJ von einem anderen Spieler mit Q5o preflop AI. Sein Stack schwanke quasi im Minutentakt von $150 auf $450 und wieder zurück. Das nächste mal als ich dann mit KJs gegen ihn AI gehe, hat er natürlich AA. Dann bekomme ich AA, raise, werde natürlich ge3bettet, 4bette, er callt. Der Flop ist TJQ, er pusht direkt und ich fistpumpsnapcalle und freue mich, dass ich endlich aufdopple. Am River werden die Karten aufgedeckt und er hat natürlich K9o.

Ich bin natürlich begeistert und fange selber an rumzudonken. Wenig später dopple ich dann tatsächlich auf. Ich habe AK und wieder geht es raise, 3bet, 4bet, call. Der Flop kommt QQ2 mit zwei Spades, ich habe keins, pushe aber trotzdem einfach. Er instacallt die doppelte Potsize-Bet und muckt am River 5s4s als er weder Flush noch ein Pair trifft. Kurz bevor er dann vom Tisch ging, konnte ich noch einen großen Pot mit folgener Hand gegen ihn gewinnen:

Ich raise 88 in MP, er callt diesmal nur, der BB callt auch, wir sind alle mindestens 200BB deep. Der Flop kommt 347r. Ich bette etwas mehr als 1/2 Pot, der Fisch bleibt dabei, der BB foldet. Am Turn kommt eine zweite 7. Er kann durchaus eine haben, aber auch so ziemlich jede andere Hand. Ich c/c also eine Potsize-Bet. Mit einer 2 kommt am River eine weitere Blank, ich checke und er pottet nochmal. Bevor ich calle, weiß ich schon, dass ich ausrasten werde, wenn er mich wieder beat hat und nehme mir deshalb fest vor den Tisch sofort zu velassen, wenn ich die Hand verliere. Die Sorgen sind jedoch unbegründet, nach meinem Call zeigt er Q6o. nh, sir!

07.03.2009

Yes I walk around, somehow

Der März beginnt als Achterbahnfahrt:



A: Monatsanfang, Poker ist easy, ich habe nicht den ganzen Monat Zeit, also werden heute halt mal 12 Tische gespielt -> Oops, jeder hittet gegen mich und ich kann mich nicht konzentrieren.

B: Wieder weniger Tische, ich spiele besser und lucke ein bisschen rum.

C: Juhu, ich hab einen Platz an dem guten NL1k-Tisch, blöd nur, wenn der Fisch mal wieder alles trifft.

D: Einen anderen Fisch mit Flush gestackt, danach $1k mit Overpair gegen Set verloren -> Tilt, preflop AI mit QQ gegen AA, ich floppe eine Q, Zeit die Session zu beenden, mein Glück ist mit Sicherheit aufgebraucht.

E: Neuer Tag, neues Glück! Denkste! Ich verliere einen Coinflip nach dem anderen gegen Shorties und treffe auch sonst kaum gute Hände (Ausnahme: gefloppte Quads, mit denen ich einen halben Stack gewinne). Dann die Rettung: AA preflop AI und ich bin wieder auf dem richtigen Weg. Während der zweiten Session an diesem Tag versuche ich dann u.a. einen Spieler, der einen Royal Flush hält, zu bluffen und stürze folglich wieder ab, kann aber kurz vor Ende der Session noch einen Stack mit einer gefloppten Straight gewinnen.

F: Der dritte Tag startet sehr gut, schnell bin ich $1k up, doch dann passiert das Unglück: NL1k- Tisch, ein Fisch raist auf einem 44J8-Board All-In und ich weiß, dass mein J9 gut ist, aber kriegt am River noch seinen Flush.

G: Danach gehts fast nur noch bergab, ich rutsche noch ins Minus, kann aber kurz vor Ende der Session noch zwei größere Pötte gewinnen.

H: Vierter Tag, Zeit für einen kleinen Upswing. Wichtigste Hand: Ich stacke KJ auf einem J-high Board mit AJ.

I: Zeit für ein bisschen SH, ich verliere schnell zwei Stacks und höre auf, als ich wieder break-even bin.

J: Fünfter Tag, es läuft von Anfang an nicht gut und dann slowrollt mich ein Reg mit Quads. Ich tilte und brauche dringend ne Pause

K: Später am Abend mache ich aus den -$1k wieder ein kleines Plus.

L: Ich versuche einen NL600-Tisch zu starten und spiele deshalb ein bisschen HU. Villain ownt mich quasi ununterbrochen und bevor ich weiß, was passiert ist, habe ich mehr als zwei Stacks verloren.

M: Sechster Tag, ich spiele selten vormittags, aber heute sind zwei NL1k-Tische offen, die einfach zu gut sind um die Gelegenheit auszulassen. Es läuft wunderbar und nach 500 Händen bin ich $2.6k im Plus.

N: Die Nachmittags-Session beginnt schlecht und ich verliere wieder ein paar hundert. Danach gehts ein bisschen auf und ab, bis ich schließlich auf NL400 einen 300BB-Pot preflop AI mit KK gegen AK gewinne.

O: Zum Abschluss des Tages noch ein bisschen NL100, ich stelle mich nicht sehr geschickt an und lasse mich mehrmals von Sets stacken. Ergebnis: 2 Stacks im Minus.

Da soll noch mal jemand behaupten, Poker wäre langweilig.

01.03.2009

I have done it before and I can do it some more

In den letzten Tagen war ich nicht besonders motiviert und habe nur gerade so viel gepokert, dass ich noch Ironman-Status auf FullTilt und Gold-Status auf PokerStars erreiche. Trotzdem habe ich noch ganz gute Gewinne eingefahren, was wohl hauptsächlich daran lag, dass die Karten oft einfach zu meinen Gunsten fielen.

Zum ersten mal habe ich im letzten Monat nicht ein einziges mal auf meine Monatsgewinne geschaut, sondern bis heute damit gewartet. Damit wollte ich verhindern, dass ich mich von den Ergebnissen vorheriger Sessions zu sehr beeinflussen lasse und ich habe den Eindruck, dass das größtenteils geklappt hat. Anhand meines Kontostands konnte ich den Zwischenstand natürlich ungefähr abschätzen, aber da ich zwischendurch ausgecasht und einige Turniere gespielt hatte, war diese Abschätung nicht sehr genau.

Also gut, hier kommen die Zahlen:


Offensichtlich hätte ich am besten nur NL400 gespielt, auf NL1k habe ich einen Cooler nach dem anderen kassiert und auf NL100 habe ich wieder einmal nur herumgedonkt und letzten Endes break-even gespielt. Es wird wohl noch länger dauern, bis ich SH halbwegs beherrsche. Zuerst der Graph von FullTilt:


Man erkennt deutlich den Downswing direkt am Monatsanfang, da habe ich fast alle NL1k-Hände dieses Monats gespielt. Als ich dann fast $5k in den Miesen war, habe ich die NL1k-Shots erst mal sein gelassen und wieder NL400 gegrindet. Offensichtlich mit Erfolg. Mein Pokerstars-Graph ist wesentlich hässlicher:


Ich fürchte ich kann's einfach nicht. Ich weiß wirklich nicht, wie ich es geschafft habe, so viele Stacks zu verlieren, nachdem der Monat so gut angefangen hatte. Außerdem ist es mir heute völlig unbegreiflich, warum ich nicht irgendwann in dem freien Fall ca. bei Hand 6800 einfach die Session abgebrochen habe. So wurde daraus dann der 9-Stacks-Minus-Tag, von dem ich hier berichtet hatte.

Da ich diesen Monat einen großen Teil meiner Hände auf Stars gespielt habe, wird mein Rakeback nicht sonderlich hoch ausfallen, wahrscheinlich knapp über $500, dafür gibt es diesen Monat endlich mal Positives von der Turnierfront zu berichten. Mein Gesamtgewinn wird wohl irgendwo zwischen $7.5k und $8k liegen, ganz genau kann ich das nicht sagen, weil ich mich bei einigen Turnieren mit Ironman-Medals eingekauft habe. Grob geschätzt habe ich insgesamt also $15k gemacht und damit meinen bislang besten Monat gehabt. Das klingt jetzt erstmal toll, aber natürlich ist der Hauptgrund dafür leider der 2. Platz in dem MTT für $9.4k und nicht etwa meine Leistungen an den Cash-Tables.

Was steht jetzt im nächsten Monat an? Ich möchte weiterhin Shots auf NL1k wagen und hoffe, dass ich diesen Monat dort mehr Glück habe. Außerdem werde ich auch weiterhin an den SH-Tischen zu finden sein, diesen Monat hoffentlich ohne Tilt und sonstige Ausfallerscheinungen. Ende März bin ich im Urlaub und habe deshalb nur 3 Wochen Zeit zum Pokern. Besonders viele Hände werde ich in der Zeit also nicht einloggen können, aber ich halte auch nicht mehr viel davon, sich eine bestimmte Anzahl an Händen als Monatsziel zu setzen. Da spiele ich lieber weniger Tische, arbeite an meinem Spiel und verbessere meine Winrate. Ist das jetzt eine weise Einstellung oder bin ich nur neidisch auf Leute, die die Ausdauer und Konzentration für stundenlanges 20-tabling mit einer Winrate >0 haben? Wer weiß...