23.04.2009

We were out, but now we're in

Um es schonmal vorweg zu nehmen: gestern hatte ich einen hübschen Winning-Day, vom Fluch war nichts mehr zu spüren.

Da zu manchen Tageszeiten nur wenige FR-Tische laufen, auf NL1k keine Fische sitzen und ich keinen Bock auf NL100 habe, probiere ich seit einigen Tagen eine andere Ausweichmöglichkeit: NL400 SH auf FullTilt. Das klingt erstmal nach einer blöden Idee, da mir schon NL100 so viele Probleme bereitet, aber bisher läuft es ausgezeichnet. Woran es genau liegt, weiß ich nicht, aber ich habe ein paar Vermutungen.

Erstmal spiele ich nur 1-3 Tische SH neben meinen FR-Tischen und kann mich deshalb besser auf die Action konzentrieren. Außerdem bin ich bisher ziemlich tight unterwegs und experimentiere nicht so viel herum wie auf NL100, einfach deshalb, weil es mir natürlich mehr weh tut, einen Stack auf NL400 zu verlieren. Die anderen Spieler scheint das nicht zu interessieren, sie spewen teilweise ohne Rücksicht auf Verluste. Ein gutes Beispiel: Meine dritte Hand am Tisch, bisher habe ich alles gefoldet und ich bekomme AKs am CO oder BTN. MP raist, ich 3bette, 4bet, push, call. Ich überlege noch, ob ich die Hand evtl überspielt habe, da deckt er AQo auf. Was ist da los? Wir haben keinerlei History, er kann praktisch keine Infos von mir haben und trotzdem geht er hier ohne großes Nachdenken broke.

Mit dem Postflopspiel komme ich dagegen viel besser zurecht, der Unterschied zwischen SH und FR scheint nicht so groß zu sein. Es fällt mir auf jeden Fall deutlich leichter, zwischen NL400 FR und SH zu wechseln als zwischen NL400 FR und NL100 SH. Ich will mich hier noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich traue mir SH auf dem Limit durchaus zu. Solange mir Hände wie diese hier von gestern passieren, kann nichts schiefgehen:

Full Tilt Poker, $2/$4 NL Hold'em Cash Game, 6 Players
LeggoPoker.com - Hand History Converter

BB: $464
UTG: $483.40
Hero (MP): $500
CO: $447.70
BTN: $614
SB: $76

Pre-Flop: A K dealt to Hero (MP)
UTG folds,
Hero raises to $16, CO raises to $54, 3 folds, Hero raises to $104, CO calls $50

Flop: ($214) J 7 K (2 Players)
Hero checks,
CO bets $132, Hero calls $132

Turn: ($478) 5 (2 Players)
Hero checks,
CO bets $210, Hero raises to $264 and is All-In, CO calls $1.70 and is All-In

River: ($901.40) 6 (2 Players - 1 is All-In)

Results: $901.40 Pot ($3 Rake)
Hero showed A K (a pair of Kings) and WON $898.40 (+$450.70 NET)
CO showed 9 Q (King Queen high) and LOST (-$447.70 NET)

Insgesamt konnte ich gestern $1.6k einstreichen, ich bin also auf dem besten Weg, den Horrortag von vorgestern wieder auszugleichen.

22.04.2009

This ship is taking me far away

Das ging gewaltig in die Hose, der zweite Cashout hat mein Schicksal besiegelt. Ich hatte ja gehofft, damit das Glück wieder erzwingen zu können, doch das Gegenteil ist eingetreten: meine gestrige Session war ein einziger Bad-Beat. Es ist lange her, dass ich einen so schlechten Tag hatte. Jetzt finde ich den Gedanken höchst amüsant, dass ich vor einigen Tagen noch dachte, es würde schlecht laufen. Selektive Wahrnehmung ist schon eine bemerkenswerte Sache. Hoffentlich erinnere ich mich daran, wenn ich das nächste mal 2 Stacks an einem Tag verliere und anfange mich darüber zu ärgern.

Der Tag fing eigentlich noch ganz witzig an, ich fand mich zu Beginn der Session an einem Tisch wieder, an dem nicht weniger als 7 Shortstacks saßen. Es war sehr lustig anzuzusehen, wie sie versuchten "Poker" zu spielen. Ich habe sogar extra einen Screenshot gemacht um ihn hier zu posten.



Wenig später verging mir dann allerdings das Lachen. Kaum waren einige der Shorties gegangen, stieg ich ins Spiel ein, denn ich wollte natürlich gegen den Fish spielen wegen dem ich am Tisch saß. Blöd nur, dass er direkt in der ersten Hand, in die wir miteinander verwickelt waren, AA gegen meine KK hielt und mich auf einem harmlosen Board stackte.

Kurz darauf flopte ich an einem anderen Tisch TPTK gegen einen mir unbekannten Spieler. Da auf dem Board einige Draws möglich waren und er nur 70BB hatte, wanderte das Geld in die Mitte, natürlich hatte er ein Set. Direkt in der nächsten Hand am gleichen Tisch callte ich ein EP-Raise mit 44 und der Flop kam Q4x mit Flushdraw. Nach Bet, Raise und Reraise waren wir All-In und Villain zeigte AA. Turn: Q, River: A. Na, herzlichen Glückwunsch, was gibt es schöneres als von einem 2-Outer geschlagen zu werden?

Es dauerte jedoch nicht lange bis bei mir wieder Hoffnung aufkam: Ich floppte mit AQ Top Two gegen einen schlechten Reg auf NL1k. Sollte ich ihn stacken, dann wäre ich wieder fast break-even. Tatsächlich wandert das gesamte Geld am Turn in die Mitte, doch mir vergeht das Grinsen als er ebenfalls AQ zeigt und wir splitten.

Leicht angetiltet verlor ich dann noch einen Stack mit einem fragwürdigen Move auf NL400. Nur wenige Minuten später bot sich die Gelegenheit, diesen Stack zurückzugewinnen, ich hatte mit KK geraist und wurde von einem aggressiven Reg ge3bettet. Da wir ausreichend History hatten, waren 4bet und instafistpumpsnapcall mit KK angesagt. Natürlich hatte er AA. Vielleicht sollte ich darüber sogar dankbar sein, denn hätte er AK gehabt und dann das A getroffen, hätte ich noch viel lauter geflucht.

Nach dieser Hand beschränkte ich mich dann auf Schadensbegrenzung und schloss schnellstmöglich alle Tische. Nach einer Pause startete ich noch eine zweite Session, bei der allerdings nicht mehr so viel passierte, außer dass jede meiner Riverbets geraist wurde, wenn meine Hand zu schwach zum Callen war.

So stand am Ende des Tages ein hässliches Minus von $2.4k. Variance is a bitch.

21.04.2009

Look what you've done, boy

Es gibt ja bekanntlich nur wenige Dinge, auf die beim Pokern Verlass ist. Der Cashout-Curse gehört leider dazu. Mit einer gefühlten Wahrscheinlichkeit von 98,794% erwischt einen der Downswing direkt nachdem man ausgezahlt hat. Lustig ist, dass man sich sogar von diesem Fluch betroffen fühlen kann, wenn man Gewinn macht.

Vor einigen Tagen habe ich ausgecasht und - wie sollte es anders sein - seitdem läuft natürlich nix mehr. So zumindest mein Eindruck. Der Graph gibt mir da allerdings nicht recht, im Gegenteil: Kurz nach dem Auszahlen hatte ich sogar noch ein ordentliches Up, das Auf-der-Stelle-treten fing erst danach an.


Da kann man mal sehen, wie einen die eigene Wahrnehmung täuschen kann. Ich kann mich zwar an mehrere Cooler gegen mich erinnern, diejenigen, bei denen ich die bessere Hand hatte, habe ich jedoch schon wieder vergessen. Trotzdem bin ich natürlich nicht zufrieden mit den letzten Tagen. Auf Cooler und Beats gegen mich kann ich gut verzichten. Vielleicht kann ich ja mit einem zweiten Cashout den ersten Fluch wieder aufheben!?

Dazu kann man wohl nicht viel sagen, außer: "Aberglaube bringt Unglück." ;-)

17.04.2009

A joke on my expense

Manchmal sind die schlimmsten Hände nicht die, die man verliert, sondern die, die man nicht gewinnt:

PokerStars No-Limit Hold'em, $1.00 BB (6 handed) - Poker-Stars Hand Converter from HandHistoryConverter.com

Button ($88.25)
Hero (SB) ($187.15)
BB ($43.15)
UTG ($39.45)
MP ($43)
CO ($102.10)

Preflop: Hero is SB with J, J
1 fold, MP bets $3, 2 folds, Hero raises to $11, BB calls $10, MP calls $8

Flop: ($33) 2, K, 4 (3 players)
Hero checks, BB bets $32.15 (All-In), MP calls $32 (All-In), Hero folds

Turn: ($97) 6 (2 players, 2 all-in)

River: ($97) 10 (2 players, 2 all-in)

Total pot: $97 | Rake: $3
BB had Q, 2 (one pair, twos).
MP mucked 7, A (high card, Ace).
Outcome: BB won $94

Was soll man dazu noch sagen?

10.04.2009

So play me some from 1954

Ui, diesen Monat bin ich aber ganz schön spät dran. Seit ein paar Tagen bin ich aus dem Urlaub zurück und jetzt wird es Zeit, den vergangenen Monat Revue passieren zu lassen.



Was soll man dazu sagen? Sehr durchwachsen sieht das aus. Am Ende steht zwar ein Plus von $1.8k, aber als großen Erfolg kann man das wohl kaum werten, vor allem, da ich Mitte des Monats schon bei $4k war.



Ich kann nicht abstreiten, dass ich schlecht gespielt habe. Wie schon in meinen letzten Posts angedeutet, hatte ich auch irgendwie keinen Bock mehr auf Poker und habe entsprechend unkonzentriert gespielt, wenn ich mich dann doch dazu gezwungen habe. Dank der Pause bin ich jetzt aber wieder frischer und spiele besser. Ich mache mir weniger Druck und das scheint herrvorragend zu funktionieren: Ich bin nach weniger als 4k Händen $3.7k im Plus und das obwohl ich auf NL1k wieder einmal einen Stack gegen ein höheres Set verloren habe. Irgendwie passiert mir das nur noch auf NL1k, dafür aber viel zu oft.

Ein paar Turniere habe ich letzten Monat auch gespielt und dabei knapp $200 Gewinn gemacht. Da ich nicht besonders viel gespielt habe, betrug mein Rakeback auch nur $500. Insgesamt komme ich also auf $2.5k. Da wäre zweifellos mehr möglich gewesen.

Was soll's, wenn dafür der April deutlich besser wird, will ich mich nicht beklagen. Der Start war ja schonmal sehr gut und ich bin zuversichtlich, dass es so weitergeht. Der Urlaub hat mir mehr geholfen, als ich gedacht hätte.