24.05.2008

There's a tale that must be told

Eines schönen Tages im Dezember 2006 kamen wir in einem Gespräch an der Uni auf das Thema Poker. Ich hatte noch nie Poker gespielt, es aber schon länger lernen wollen. Dass so ein Pokerblatt aus 5 Karten besteht und welche Hand welche schlägt, das war mir zwar einigermaßen bekannt, aber das Prinzip mit den Wett- und Tauschrunden (ja, ich hatte 5-Card-Draw im Kopf) war mir ein Rätsel. Als ich wenige Tage darauf dann das erste mal Poker im Fernsehen sah, war die Verwirrung perfekt, warum zur Hölle spielten die alle nur mit 2 Karten?

Spontan entschloss ich mich, mir eine Pokersoftware im Internet herunterzuladen und stieß dabei auf Everest Poker. Nach ein paar Tagen Playmoney-Gedaddel erstellte ich mir dann ein Benutzerkonto, damit mein Spielgeldkonto nicht immer wieder gelöscht wurde. Natürlich schwor ich mir, niemals Geld einzuzahlen, da konnte man schließlich nur verlieren. Die nächsten Monate spielte ich also um Spielgeld, stieß beim Surfen auf das Poker-Institut und lernte dort die Grundlagen des Spiels.

Irgendwann entdeckte ich die beinahe schon legendären Shasta-Tische: Limit Holdem SNGs mit $0.10 Preispool. Zum Glück durfte man diese damals noch unbegrenzt nutzen und nicht wie heute nur einen Monat. Playmoney war sowieso langweilig geworden, also verbrachte ich nun meine Freizeit damit, den Shasta-Tischen aufzulauern (es gab noch keine Wartelisten) und mir durch wildes Klicken einen Platz zu sichern. So baute ich mir mehrmals mühsam eine Bankroll von einigen Cents auf, die ich dann am kleinstmöglichen Cashgame-Tisch verdonkte (mit einer Bankroll von $0.40 NL2 zu spielen ist definitiv keine gute Idee). Ja, ich gebe es hier öffentlich zu, ich war schon drei- bis viermal broke und jedesmal war ich der Verzweiflung nahe, schließlich dauerte es scheinbar ewig, bis sich durch die Shasta-Turniere wieder ein paar Cent ansammelten. Besonders schmerzhaft war der letzte Verlust meiner gesamten Roll, denn ich schaffte es, mich an einem Abend bis auf atemberaubende $3 hochzuspielen und alles wieder zu verlieren.

Nach einigen Tagen Lifetilt (wegen $3, lol) beschloss ich dann, mit den gewonnenen Cents SNGs zu spielen. Ich legte mir eine Art "Bankroll-Management" zurecht und fing an, Buch über meine Gewinne zu führen. Diese Umstellung läutete die Wende ein, ich hatte eine Bankroll von einigen $ und riskierte nicht mehr, an einem einzigen Tisch alles zu verlieren. Ich machte entgegen aller guten Vorsätze eine Einzahlung von $10, um einen Bonus freispielen zu können und pushte meine Bankroll innerhalb von einem Monat mit SNGs und Cashgame NL2 auf $100. Ende März 2007 stieg ich mit diesen $100 dann auf NL10 auf, 10 BuyIns sollten ja reichen, dachte ich mir.

Die Quittung bekam ich prompt und verlor fast die Hälfte meines Geldes in den ersten 10 Tagen des nächsten Monats. Auf die Idee, dass 10 BuyIns vielleicht doch nicht reichten, kam ich nicht. Ich stieg wieder ab auf NL2, spielte weiterhin parallel auch SNGs und knackte noch am Ende des Monats die $500-Marke. Im Mai spielte ich schon zum ersten Mal NL100, natürlich mit 10 BuyIns, wie sollte es auch anders sein.

Fortsetzung folgt...

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