Happy Christmas your arse

Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Wenn ich zurückblicke auf die letzten Sessions, frage ich mich, wer diese Person ist, in die ich mich verwandle, wenn ich Poker spiele. Es reicht nur eine winzige Kleinigkeit um mich völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen und massiv zu tilten. Ich werde aggressiv, cholerisch und komplett irrational. Aber warum? Ich weiß genau, dass ich so nicht gewinnen kann, dass ich nur noch mehr Schaden anrichte, aber ich kann es trotzdem nicht abstellen. Gestern hätte ich am liebsten meinen Monitor zertrümmert, glücklicherweise konnte sich wenigstens einmal an diesem Abend der Verstand durchsetzen.

Ins Bett ging ich dann mit dem festen Vorsatz, diesen Blog zu schließen, vielleicht ein paar Wochen nicht zu pokern, notfalls ganz aufzuhören. Auch am Morgen klang die Idee noch gut, aber irgendwie schaffte ich es noch, mich vorher ins Fitnessstudio zu quälen. Was man heutzutage neudeutsch "Workout" nennt, hat einen positiven Effekt, der mich jedesmal wieder aufs Neue erstaunt. Jetzt erscheint mir der Gedanke auf jeden Fall lächerlich und ohne Zweifel als die falsche Lösung.

Aufgeben ist immer die einfachste Lösung und ich verachte Menschen, die es sich so einfach machen, mich nicht ausgenommen. Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit, dass ich mit meinem A-Game gute Gewinne mache. Mein Problem ist einfach, dass ich selten mein A-Game spiele. Also, was ist die Lösung? Ich muss daran arbeiten, dass ich es so oft wie möglich tue. Das wird mit Sicherheit harte Arbeit, aber es deshalb nicht zu versuchen wäre sicher ziemlich feige.

Hier noch mein Graph seit dem letzten Post:


Ganz schön hässlich, aber das ist trotzdem keine Ausrede für mein schlechtes Spiel. Danke fürs Lesen und ein schönes Weihnachtsfest!


Überschrift aus: The Pogues & Kirsty McColl - Fairytale of New York, eins der wenigen Weihnachtslieder, die ich nicht oft genug hören kann